(schnitten, farblich bearbeitet) TUBS, via Wikimedia, CC-BY-SA 3.0
Ausschnitt Deutschland Gemeindegrenzen

Neu im mFUND: Geodaten harmonisieren, standardisieren und offen teilen

in die Zwischenablage kopiert

Zuletzt bearbeitet am

Anne Lammers

Neu im mFUND: Geodaten harmonisieren, standardisieren und offen teilen

Straßen, Meere und Gelände werden mithilfe von Geodaten erfasst und beschrieben. Damit möglichst viele Mobilitätsbereiche von ihnen profitieren, müssen sie bedarfsgerecht aufbereitet werden. Drei neue Projekte im mFUND des BMVI widmen sich der Optimierung von Daten zu Verkehrskreuzungen, zu Wegen abseits befestigter Straßen und zur Nutzung im Open Geospatial Consortium.

Daten zu Verkehrskreuzungen sammeln und vereinheitlichen

Für neue urbane und kommunale Mobilitätslösungen sind Daten zu Verkehrskreuzungen häufig besonders wichtig. Allerdings sind Daten zu den geografischen und verkehrstechnischen Gegebenheiten (Topologien) bisher nicht einheitlich verfügbar. Das erschwert es, kooperativ nutzbare Verkehrssysteme zu entwickeln. Das Projekt Digitalisierung kommunaler kartenbasierter Kreuzungsinformationen (DiMAP) arbeitet daher an einer bundesweiten Standardisierung städtischer Kreuzungsdaten (sogenannter MAP-Daten). Um die Vereinheitlichung zu erreichen, schlägt das Projektteam vor, eine Clearingstelle einzurichten. In einem Konzept wollen die Projektbeteiligten beschreiben, welche Aufgaben diese Clearingstelle übernehmen und wie sie arbeiten soll.

Das Projekt führt der Städteverband Open Traffic Systems City Association e.V. (OCA) durch, der dafür eine Förderung von etwa 100.000 Euro im mFUND des BMVI erhält. Die Projektlaufzeit beträgt knapp ein Jahr.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Pressemitteilung zum Projektstart.

Geoinformationen für Wege abseits befestigter Straßen

Für den Einsatz von Baustellen-, Landwirtschafts- oder Forstfahrzeugen – auch Off-Highway-Fahrzeuge genannt – braucht es zuverlässige und qualitativ hochwertige Informationen zu Wegen und Gelände. Für eher unzugängliche Bereiche jenseits befestigter Straßen, Schienen oder Wasserwege liegen bisher vergleichsweise wenige Informationen vor, beispielsweise zur Bodenbeschaffenheit. Vorhandene Geodaten von Behörden erfüllen häufig nicht die gewünschten Qualitätsansprüche der Bedarfsgruppen. Die Durchführbarkeitsstudie zur Erstellung, Aktualisierung und Nutzung Digitaler Zwillinge von Off-Highway-Fahrzeugen und deren Umgebung für Planung, Ausführung und Dokumentation von Arbeitsprozessen (Mach1nUp2Date) setzt an diesem defizitären Ist-Zustand an. Im Zuge ihres Projekts wollen die beteiligten Hochschulinstitute vorhandene Behördendaten und weitere offen verfügbare Daten (Open Data) mit Sensor- und Betriebsdaten der Fahrzeuge verknüpfen. Auf dieser Datengrundlage wollen sie Modelle entwickeln und mit den aus ihnen gewonnenen Erkenntnissen die bereits bestehenden Datensätze verbessern. Ziel ist, die vorhandenen Geoinformationen um bisher nicht erfasste Gebiete zu ergänzen.

Das BMVI unterstützt das Vorhaben mit rund 50.000 Euro im mFUND, die Förderlaufzeit beträgt knapp ein Jahr. Das Projekt koordiniert die RWTH Aachen University, als Projektpartner fungieren drei Einrichtungen der RWTH:

Weitere Informationen sind auf der Webseite der RWTH Aachen zu finden.

Unstrukturiert vorliegende Geodaten aufbereiten und als Open Data nutzbar machen

Häufig sind komplexe Datensätze (Big Data) für renommierte Portale wie das Open Geospatial Consortium (OGC) nicht gut nutzbar. Um das zu ändern, müssen die Datensätze in eine strukturierte Form gebracht werden, etwa über eine standardisierte Datenschnittstelle. Dabei gehen jedoch häufig Informationen verloren.

Das Projekt Entwicklung einer Serviceumgebung für das Management unstrukturierter Geodaten am Beispiel Bathymetrie (UnDaWatA) will hier Abhilfe schaffen. Anhand von Tiefendaten der Nord- und Ostsee erarbeiten die Projektbeteiligten den Prototypen eines Dienstes, mit dem sich unstrukturierte Datensätze über standardisierte OGC-Schnittstellen übernehmen lassen.

Ziel ist, dass auch weitere Datenportale, etwa die mCLOUD, vom Einsatz dieses Dienstes profitieren. So sollen Geodaten für einen noch größeren Kreis an Nutzer*innen ohne Informationsverlust verfügbar sein.

Die Firma smile consult setzt dieses Projekt gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Rostock als Projektpartner um.

Das BMVI fördert dieses Vorhaben über eine Laufzeit von 15 Monaten mit rund 50.000 Euro im mFUND.

Weitere Informationen sind auf der Projektseite zu finden.

Empfohlene Beiträge