Gerade in Städten belasten der motorisierte Individualverkehr sowie der von einem wachsenden Onlinehandel geprägte Lieferverkehr die Luftqualität. Die Verbrennungsmotoren beziehungsweise der Abrieb der Reifen auf der Straße verursachen Stickstoffdioxid und Feinstaub. Der Verkehrssektor ist nach wie vor verantwortlich für zu hohe Schadstoffwerte. Rechtlich sind die Städte allerdings dazu verpflichtet, die Grenzwerte einzuhalten, um die Gesundheit ihrer Bewohner:innen nicht zu gefährden. Für eine Verbesserung der Lebensqualität ist es daher wichtig, die Schadstoffbelastung in der Luft zu verringern.
Um dies zu erreichen, sind effektive und zielgerichtete Maßnahmen notwendig. Diese sind wiederum auf großflächige Messungen der Luftqualität angewiesen. Gegenwärtig bestehen noch Datenlücken, die aktuelle Forschungsprojekte zu schließen versuchen. Neue Technologien sollen zum Einsatz kommen, die die Luftqualität in unterschiedlichen Höhen messen, auf Satelliten- sowie mobile Daten zurückgreifen und diese mit Wetterdaten kombinieren. Forscher:innen können dadurch erkennen, welche Faktoren zur Luftverschmutzung beitragen und wie sich die Schadstoffe in der Luft verteilen.
Mobile Messungen, Satellitendaten und Drohnen werden bereits vermehrt genutzt, um zusätzlich zum bereits etablierten Netz der Messstationen weitere Daten zu erfassen. Mit ihrer Hilfe lassen sich detailliertere Prognosen zu Schadstoffentwicklungen erstellen, die Städte und Kommunen dabei unterstützen, Maßnahmen zur Reduktion der Schadstoffbelastung zu ergreifen.
Der mFUND-Fachaustausch befasste sich mit verschiedenen Methoden zur Luftqualitätsmessung. Drei mFUND-Projekte präsentierten ihre Ansätze, Luftqualitätsdaten zu erheben:
- Vertikale Messung von Schadstoffbelastungen mit Drohnen
- Luftqualitätsprognosen mit Satelliten-, Verkehrs- und Wetterdaten
- Methoden zur Auswertung mobiler und stationärer Daten über den Schadstoffausstoß im Straßenverkehr
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Fragen, wie sich die bestehende Datenbasis verbessern lässt und welche Maßnahmen für eine verbesserte Luftqualität daraus resultieren können.
Die Veranstaltung richtete sich an einen breiten fachlichen Adressatenkreis:
- mFUND-Projekte
- Kommunen, kommunale Behörden beziehungsweise Einrichtungen der Länder und des Bundes, die für Luftreinhaltung zuständig sind
- Forschungsinstitute und Initiativen im Bereich Luftqualitätsmessung
- (Kommunale) Verbände beziehungsweise Vereine im Bereich Umweltschutz
- Interessierte Bürger:innen
Die Veranstaltungsdokumentation (PDF barrierefrei) finden Sie hier.
07.10.2021 | PROGRAMM:
- 10:00 Uhr | Begrüßung und Einführung, Move Mobility, iRights.Lab
- 10:05 Uhr | Begrüßung, Daniel Hartmann, BMVI, Referat DG21
- 10:25 Uhr | Impulsvortrag, Karim Tarraf, Hawa Dawa GmbH
- 10:40 Uhr | Fragen und Antworten, Diskussion
- 11:00 Uhr | „Satellitenbasiertes System zur Anzeige, Prognose und Simulation von Luftschadstoffen für eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung“, mFUND-Projekt SAUBER, Lisanne Petry, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, e.V. und Marc Lehmann, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof
- 11:10 Uhr | Pause
- 11:20 Uhr | „Automatisierte luftgestützte Messung der Schadstoffbelastung in der erdnahen Atmosphäre in urbanen Räumen“, mFUND-Projekt MesSBAR, Astrid Lampert, Technische Universität Braunschweig
- 11:30 Uhr | „Digitale europäische urbane Echtzeit-Umweltdaten und SMART Section Traffic Control System“, mFUND-Projekt DEUS_SmartAir, Marc Nodorft, Füllner und Partner GmbH
- 11:40 Uhr | Moderierte Fragerunde und Diskussion
- 12:20 Uhr | Zusammenfassung und Ausblick
- 12:30 Uhr | Ende der Veranstaltung