„New Car“ von Caitlin Regan via Flickr CC-BY2.0

New Car Foto Caitlin Regan via Flickr CC BY 2 0

Die meisten nehmen das Auto: So bewegen sich Erwerbstätige zu ihrem Arbeitsplatz

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Henry Steinhau

Die meisten nehmen das Auto: So bewegen sich Erwerbstätige zu ihrem Arbeitsplatz

Daten zur Mobilität: Pendelverkehr in Deutschland

Tortendiagramm, das die Verteilung der beim Pendeln genutzten Verkehrsmittel in Deutschland zeigt

Grafik: Emmett | CC-BY-SA 4.0 | Quelle: DeStatis | Stand: 31. Januar 2022

Das Pendeln gleicht voneinander entfernten Ameisenhügeln, zwischen denen sich Menschen unterschiedlich bewegen. Manche gehen zu Fuß, andere fahren mit dem Rad, wieder andere mit der Bahn, die meisten mit dem Pkw. Das Auto ist in Deutschland das mit Abstand beliebteste Verkehrsmittel, übrigens bei allen Arbeitswegen.

Laut Statistischem Bundesamt fahren rund zwei Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland mit dem Auto zum Arbeitsplatz. Mit 68 Prozent ist der Anteil dieses Verkehrsmittels mit Abstand am größten, gefolgt von Bussen und Bahnen des ÖPNV (13,7 Prozent) und dem Fahrrad (10,5 Prozent). Zu Fuß legen 6,7 Prozent der Erwerbstätigen ihren Arbeitsweg zurück, und nur ein winziger Teil (0,6 Prozent) nimmt dafür Motorrad oder Motorroller beziehungsweise sonstige Verkehrsmittel (0,5 Prozent).

Auswertungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zufolge nahm die Zahl der beruflich pendelnden Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig zu, von 14,9 Millionen im Jahr 2000 auf 19,3 Millionen im Jahr 2018. Als Pendler:innen gelten jene, die für ihren Arbeitsort die Gemeinde verlassen müssen, in der sie wohnen. Etwa 3,5 Millionen Erwerbstätige fuhren 2021 zu ihrer Arbeitsstätte sogar in ein anderes Bundesland und gelten damit als Fernpendler:innen. 1999 traf dies auf 2,1 Millionen Menschen in Deutschland zu.

Dementsprechend stieg auch die durchschnittliche Länge der Arbeitswege an, von knapp 15 Kilometern im Jahr 2000 auf fast 17 Kilometer im Jahr 2018. Dennoch konzentriere sich ein erheblicher Teil der beruflichen Pendelfahrten auf Wege, die sich auch gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen lassen, so eine Erhebung des Forschungsinstituts Agora Verkehrswende.

Theoretisch könnten also viele Pendelnde statt des Autos den ÖPNV nutzen. Doch in der Praxis dominiert der „motorisierte Individualverkehr“ weiterhin das Verkehrsaufkommen in Deutschland, und zwar mit 57 Prozent; und die Verkehrsleistungen – gefahrene Personenkilometer – sogar mit 75 Prozent (Werte für das Jahr 2017). Bei beiden Aspekten nahmen die Anteile des ÖPNV im Lauf der Jahre zwar etwas zu (bei der Verkehrsleistung von 14 Prozent in 2002 auf 19 Prozent in 2017), so die Langzeitstudie „Mobilität in Deutschland“ des Bundesverkehrsministeriums. Zugleich sank der prozentuale Anteil von Mitfahrer:innen deutlich ab: rund zwei Drittel der individualen Autofahrten erfolgten nunmehr allein.

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