Über Miki
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sehen sich aufgrund fehlender Barrierefreiheit häufig gezwungen, längere Alternativwege zu nutzen, weil Hindernisse, wie z.B. Treppen oder unebene Bodenbeschaffenheiten, die direkte Route zum Ziel verhindern. Klassische Fußgängernavigationsdienste enthalten bisher keine Informationen zu diesen Hindernissen, weswegen die vorgeschlagene Routenplanung für die genannte Zielgruppe meist impraktikabel ist. Trotz technischer Fortschritte ist aktuell nicht absehbar, wann entsprechende Geodaten flächendeckend verfügbar gemacht werden können.
Im Projekt Miki (Mobil im Kiez) sollen unter konsequenter Beteiligung der Zielgruppe Lösungen entwickelt werden, die eine effektive Navigation und Orientierung in der Umgebung auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ermöglichen. Der Fokus des Projekts liegt auf der Darstellung hilfreicher Daten auf einer Karte: Wie kann man beispielsweise schnell erkennen, welche Nachbarschaft oder Routen angenehm für Nutzerinnen und Nutzer manueller Rollstühle wäre? So können diese besser planen und ggf. auch politische Forderungen nach mehr Barrierefreiheit stellen. Langfristig wird somit die Alltagsmobilität der Zielgruppe verbessert, wodurch wiederum selbstbestimmte Teilhabe und Inklusion erreicht wird.
Mithilfe partizipativer Forschungsmethoden werden zum einen mit der Zielgruppe die bestehenden Herausforderungen und Lösungsstrategien hinsichtlich Navigation und Orientierung im öffentlichen Raum systematisch zusammengetragen. Außerdem werden verfügbare Daten verschiedener Quellen, z. B. aus Verwaltungen, von Unternehmen und aus Open Data, zusammengestellt und hinsichtlich des Projektziels priorisiert. Im letzten Schritt werden die entwickelten Lösungen von der Zielgruppe selbst auf deren Nutzbarkeit hin überprüft. Die erfolgversprechendsten werden in Wheelmap.org eingebunden, der größten freien Karte für rollstuhlgerechte Orte.
Verbundkoordinator
Sozialhelden e.V.