Über Mobile Data Fusion
Der ÖPNV in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Demografische und sozioökonomische Entwicklungen sowie Veränderungen im Mobilitätsverhalten führen zu weniger Kunden mit täglicher ÖPNV-Nutzung, aber zu einem steigenden Kundenpotenzial, das sich situationsabhängig für ein bestimmtes Verkehrsmittel entscheidet (multimodales Verhalten). Eine zielgerichtete und kundenorientierte Angebotsplanung im ÖPNV braucht dringend verbesserte Datengrundlagen, um der sich rasch verändernden Entwicklung der Nachfrage künftig gerecht werden zu können. Die manuelle Abbildung der Fahrgastnachfrage mit Hilfe von sehr aufwändigen Fahrgasterhebungen ist nicht mehr zeitgemäß.
Quelle: WVI Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH
Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Verfahrens, das umfangreiche Daten aus verschiedenen Quellen erfasst, aufbereitet und zusammenführt, um ÖPNV-Betreibern genaue und aktuelle Informationen zur Fahrgastnachfrage bereitstellen zu können, insbesondere Informationen über Quelle-Ziel-Verflechtungen und Umsteigeströme.
Das Verfahren nutzt bereits vorliegende, jedoch derzeit nicht fusioniert und integriert genutzte Datenquellen (AFZS-, WLAN-, Bluetooth-Daten, Anfragen an die Fahrplanauskunft sowie Netz- und Wetterdaten aus der mCLOUD). Basierend auf einer umfangreichen Erfassung, Aufbereitung und Analyse dieser Eingangsdaten ist die Entwicklung des Verfahrens zur Abschätzung der Fahrgastnachfrage ein Schwerpunkt des Verfahrens. Dabei werden Anforderungen des Datenschutzes von Beginn an mitgedacht und bei der Verfahrensentwicklung berücksichtigt.
Verbundkoordinator
Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH
Projektpartner
BLIC GmbH, Berlin
INIT GmbH
NVV Nordhessischer VerkehrsVerbund GmbH
Universität Kassel