Über KISStra
Mit der im Jahr 2019 aktualisierten EU-Richtlinie 2019/1936 wird eine systematische Straßenverkehrssicherheitsbewertung für alle EU-Staaten verpflichtend. Das Sicherheitsniveau bestehender Straßen soll verbessert werden, indem Mittel gezielt in Straßenabschnitte mit der höchsten Unfallhäufigkeit und dem größten Unfallverhütungspotenzial investiert werden.
Dazu bedarf es neben einer systematischen Erfassung der Unfälle vor allem auch geeigneter Daten zur Straßeninfrastruktur bzw. zu möglichen Defiziten. Die Erfassung dieser Daten ist aktuell sehr aufwändig und erfolgt nur anlassbezogen bzw. auf der Objekt- und nicht der Netzebene.
Im Sinne der EU-Richtlinie soll im Projekt KISStra die Machbarkeit einer systematischen netzweiten Straßenverkehrssicherheitsbewertung untersucht und eine grundsätzliche Methodik für den Einsatz der künstlichen Intelligenz (KI) anhand einer prototypischen Umsetzung entwickelt und getestet werden. Primäres fachliches Ziel ist dabei die Entwicklung von Grundlagen für eine universelle KI-basierte Methodik zur Erkennung, Erfassung und Bereitstellung ausgewählter sicherheitsrelevanter Indikatoren aus Bildern des Straßenraums.
Im Projekt werden die Anforderungen an ein digitales Sicherheitsaudit untersucht und die prinzipielle Machbarkeit anhand einer prototypischen Umsetzung getestet. In einem ersten Schritt soll dazu ein KI-System für die Erfassung bestimmter Indikatoren (z.B. Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierung, Linienführung, Haltesichtweite, etc.) trainiert werden. Als Bilddatenquelle sollen die alle vier Jahre im Rahmen der Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) erfassten Strecken- und Fahrbahnoberflächenbilder genutzt werden. Anhand eines regelbasierten Ansatzes soll abschließend auf der Grundlage der ermittelten Indikatoren auf mögliche Sicherheitsdefizite geschlossen werden.
Verbundkoordinator
HELLER Ingenieurgesellschaft mbH
Projektpartner
TU Darmstadt