Über SmartAQnet
Das Projekt „Smart Air Quality Network“ (SmartAQnet) zielte auf die Entwicklung eines reproduzierbaren und räumlich hochauflösenden, aber dennoch preiswerten Messnetzwerks sowie numerischen Simulationen der Luftqualität in der Modellregion Augsburg. Der Kernbestandteil des Systems ist ein Datenhaltungssystem, mit dem Daten eingespeist, analysiert und auf unterschiedlichem Abstraktionsgrad zur Verfügung gestellt werden. Das Messnetzwerk wurde so konzipiert, dass die Daten für Wissenschaft, Behörden sowie Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen nutzbringend offen bereitgestellt und breit eingesetzt werden können.
Das Konsortium hatte es sich zum Ziel gesetzt, unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie kommunalen Entscheidungsträgern, die heutzutage vorhandenen technischen Möglichkeiten zur feingranularen Erfassung der Luftqualität und ihrer lokalen Einflussfaktoren umzusetzen und zu erweitern.
Der SmartAQnet-Ansatz verknüpfte innovativ verfügbare Verkehrs- und Urbanfeature-Daten, vorhandene Ansätze der Simulation der Luftqualität und deren Entwicklung sowie die Zusammenführung von zahlreichen kostengünstigen und hochpräzisen Messgeräten. So konnten die insgesamt über 100 Sensoren und Messgeräte unterschiedlichster Güte seit 2017 im Stadtgebiet Augsburg auf einer Fläche von etwa 10 x 10 km im Sinne der Schwarmintelligenz bereits mehrere hundert Millionen Datensätze sammeln. Die Sensoren und Messgeräte ergaben dabei zusammen ein exakteres Messbild als ein solches, welches einige wenige, sehr fein justierte Messgeräte je erreicht hätten.
Veränderungen der Luftschadstoffbelastung durch Fahrverbote bzw. Mobilitätsbeschränkungen, wie zuletzt pandemiebedingt, konnten mit einem solchen hochaufgelösten Messnetz detailliert und gut nachvollziehbar abgebildet werden. So steigerte das Testnetzwerk in Augsburg auch die gesellschaftliche Akzeptanz solcher Maßnahmen.
In einer zentralen Online-Datenbank auf der Projektwebsite www.smartaq.net sind die Echtzeit-Feinstaubmessungen aus bodennahen und höheren Luftschichten sowie die meteorologischen Daten zusammengestellt und frei zugänglich erfasst.
Verbundkoordinator
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Projektpartner
GRIMM Aerosol Technik Ainring GmbH & Co. KG
Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Universität Augsburg
Aerosol Akademie e.V.