Über Space2Ride
Kollisionen im Längsverkehr sind eine der Hauptursachen von Radverkehrsunfällen mit Personenschaden. Durch die Novelle der Straßenverkehrsordnung wurde ein verbindlicher Überholabstand festgesetzt. Forschungsseitiges Wissen über dessen Einhaltung und die damit verbundenen Infrastrukturparameter liegt bisher nicht in größeren, validen Datensätzen vor. Nur die genaue Verortung von infrastrukturseitigen Problemstellen lässt eine gezielte Analyse und Problembehandlung im Sinne verkehrsplanerischer und –organisatorischer Tätigkeiten zu. Hier setzt das vorliegende Projekt „Space2Ride“ an.
Durch die Verwendung eines Fahrrad-Rücklichtes als Dashcam innerhalb einer ausgewählten Gruppe von Probandinnen und Probanden kann das Überholgeschehen protokolliert und anschließend analysiert werden. Projektziel ist der technische und wissenschaftliche Nachweis der Nutzbarkeit kombinierter Video- und Sensortechnik zur Erhebung von Überholabständen zwischen Radverkehr und fließendem Kfz-Verkehr. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu genutzt werden, kritische Infrastruktur zu visualisieren und in konkrete verkehrsplanerische Erfordernisse umzusetzen.
Im Zuge des Projektes soll eine repräsentativ ausgewählte Gruppe von Probandinnen und Probanden mit Erhebungsinstrumenten ausgestattet werden. Im Rahmen eines Pretests wird die Zuverlässigkeit der Erhebungsinstrumente geprüft. Begleitend zu einer digitalen, crowd-basierten Datenerhebungskampagne in der Stadt Leipzig werden Felderhebungen durchgeführt. Der erhobene Datensatz wird anschließend aufbereitet, visualisiert und mit weiteren Datensätzen wie zum Beispiel der Verkehrsunfallstatistik verschnitten. Anschließend werden in kommunalen Workshops kritische Infrastrukturmerkmale herausgearbeitet und Lösungsstrategien erarbeitet werden.
Verbundkoordinator
Professur für Verkehrsökologie, TU Dresden
Projektpartner
Dashfactory GmbH