Über SiGMa
Derzeitig existieren keine Methoden zur flächendeckenden und differenzierten Bewertung der Verkehrssicherheit in Gemeinden. Damit kann eine Unfallauffälligkeit nur ungenügend auf dieser Ebene identifiziert werden. Ein effizienter Einsatz und die Priorisierung finanzieller Mittel für umzusetzende Maßnahmen zwischen den Gemeinden ist nicht möglich.
Mathematische Modelle dienen dazu Einflüsse auf das Unfallgeschehen zu beschreiben, sodass zu erwartende Unfallhäufigkeiten in den Gemeinden abgeleitet werden können. Anhand der Modellergebnisse und dem Vergleich mit dem tatsächlichen Unfallgeschehen lässt sich abschließend das Potenzial zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für jede Gemeinde ableiten.
Quelle: Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme
Innerhalb des Projekts wurden mehrere Modelle zur Beschreibung der systematisch wirkenden Einflüsse auf die Verletzten- bzw. Unfallhäufigkeiten erstellt. Dabei wurden neben einem allgemeinen Modell für Unfälle mit Personenschaden auch Modelle für unterschiedliche Verkehrsteilnehmerarten (z.B. Pkw, Fußgänger, Radfahrer) und Verletzungsschweren (Getötete, Schwerverletzte, Leichtverletzte) erstellt. Damit konnten u.a. speziell wirkende Einflüsse, wie Wettereinflüsse auf die Häufigkeit von verletzten Radfahrern oder die Raumstruktur auf die Häufigkeit der Getöteten in den Gemeinden, quantifiziert und nachgewiesen werden.
Bisher fand ein Vergleich der Verkehrssicherheit von Gemeinden nur über deren Verhältnis von Unfallgeschehen zur Einwohnerzahl statt. Mit Hilfe des neuen Ansatzes können weitere Einflussfaktoren neben der Einwohnerzahl betrachtet werden.
Die erstellten Modelle können zukünftig dazu beitragen innerhalb von Gemeinden das Unfallgeschehen differenzierter hinsichtlich einzelner Verkehrsteilnehmerarten zu bewerten, aber auch eine Vergleichbarkeit zwischen mehreren Gemeinden herzustellen. Dadurch soll auch eine effiziente Mittelverteilung in der Verkehrssicherheitsarbeit zwischen den Gemeinden ermöglicht werden.
Verbundkoordinator
FhG (Dip.-Ing. Maria Pohle)