Pattern hero wdm desktop

Zehn Stellschrauben für inklusive und gendergerechte Mobilität

in die Zwischenablage kopiert

Zuletzt bearbeitet am

Redaktion Emmett

Zehn Stellschrauben für inklusive und gendergerechte Mobilität

Wie schaffen wir es hin zu einer gendergerechten, inklusiven Mobilität? Das Women for Datadriven Mobility-Netzwerk hat zehn Fakten zur aktuellen Verkehrspolitik gesammelt und benennt Stellschrauben, mit denen die Gegebenheiten verbessert werden können.

Daten spielen in der Verkehrsplanung eine Schlüsselrolle: Politiker*innen greifen für ihre Entscheidungen über Verkehrsvorhaben und neue Infrastrukturpläne auf Daten zu, Verkehrsplaner*innen sind bei ihrer Arbeit auf eine Vielzahl unterschiedlicher Daten angewiesen, auch Mobilitätsunternehmen optimieren ihre Dienste anhand von Nutzungsdaten. Was aber, wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen gar nicht oder nur unterrepräsentiert in diesen Daten vorkommen?

In der Stadt- und Verkehrsplanung ist das leider der Fall. Die Planungsprozesse basieren häufig auf dem Profil einer erwachsenen Person, die vollzeitbeschäftigt, männlich sozialisiert, deutsch(-sprachig) und ohne Mobilitätseinschränkung ist. Dabei gibt es große Unterschiede in den Mobilitätsbedürfnissen, die Menschen in ihrem Alltag haben:

  • Die Mutter, die vor der Arbeit ihr Kind zur Schule bringt.
  • Personen, die Care-Arbeit leisten und mittags einkaufen gehen oder ältere Personen zum Arzt begleiten.
  • Kinder, die nachmittags ihre Freund*innen besuchen wollen.
  • Menschen im Rollstuhl, die auf Busse und Bahnen angewiesen sind.

Mobilität ist also nicht für alle gleich. Entscheidend sind deshalb sowohl gendergerechte, inklusive Mobilitätsangebote als auch eine daran angepasste Verkehrsplanung, die allen Menschen eine möglichst uneingeschränkte Mobilität ermöglicht. Davon profitieren nicht nur Frauen, Kinder, Ältere und Personen mit Behinderung. Mehr Verkehrssicherheit, ein besserer Zugang und mehr Angebote kommen der gesamten Gesellschaft zugute.

Neue Mobilitätsangebote als Lösung?

Wie kommen wir also hin zu einer gendergerechten, inklusiven Mobilität?

Technische Weiterentwicklungen allein werden das Problem nicht lösen. Das sieht man beispielsweise an neuen Mobilitätsformen wie Carsharing oder autonomen Shuttles. Mit ihnen sollte ein zusätzliches Angebot geschaffen und insbesondere Lücken im ÖPNV im ländlichen Raum geschlossen werden. Doch betrachtet man das Mobilitätsverhalten von Personen, die Care-Arbeit leisten, sind diese Angebote häufig keine Alternative.

Das liegt zum einen daran, dass man bei den meisten Carsharing-Anbietern für jede einzelne Fahrt zahlt. Für die Mutter, die auf dem Weg zur Arbeit ihr Kind zum Kindergarten bringt und auf dem Heimweg noch beim Supermarkt anhält, ist die Nutzung dieser Angebote also mit höheren Kosten verbunden.

Zum anderen zeigen entsprechende Untersuchungen und Studien, dass Frauen sich in autonomen Shuttles ohne Begleitpersonal im Vergleich zu Männern weniger sicher fühlen würden. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sind zudem häufig auf Personal angewiesen und können autonome Shuttles daher nicht nutzen.

Zehn Fakten über gendergerechte und inklusive Mobilität

Dieses Video nennt Beispiele für die Diskriminierung verschiedener Bevölkerungsgruppen im Mobilitätsalltag und zeigt auf, mit welchen Stellschrauben Verantwortliche und Entscheidungsträger*innen dazu beitragen können, die Gegebenheiten zu verbessern.

Wie finden Sie diese Vorschläge? Haben Sie weitere Ideen für eine gerechtere, inklusive Mobilität? Dann schreiben Sie uns: momo@irights-lab.de

Werden Sie Teil der WDM-Sprecherinnenliste!

Sie arbeiten an einem mFUND-Projekt oder waren dafür tätig und wollen Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen im Rahmen von Konferenzen, Workshops und anderen Veranstaltungsformaten teilen? Dann sind Sie genau richtig für die WDM-Sprecherinnenliste! Füllen Sie einfach diese kurze Umfrage aus und laden Sie ein Foto hoch. Wir freuen uns auf Sie!

Sie möchten mehr über die Sprecherinnenliste erfahren? Dann lesen Sie unser FAQ oder schreiben uns gerne an j.nothnagel@irights-lab.de.

Empfohlene Beiträge