Viel Interesse – auf und neben der Bühne – wurde auch in diesem Jahr den Innovationen zuteil, die das BMDV mit seiner Förderinitiative mFUND auf der Mobilitäts-Messe präsentierte.
„Wir wollen die Mobilität der Zukunft gestalten.“ Ein Satz, der während der polisMOBILITY häufig fiel. Die Messe versteht sich als Dialogplattform für alle Akteur*innen der urbanen Mobilität. Die Schwerpunktthemen in diesem Jahr: wie Städte und Gemeinden ihre Stadt- und Verkehrsplanung nachhaltiger gestalten und dafür auch neue Technologien und ein besseres Datenmanagement einsetzen können.
Vom 24. bis zum 26. Mai waren insgesamt 160 Aussteller*innen und Partnerorganisationen vor Ort, mehr als 200 Redner*innen haben die vier Bühnen auf dem Kölner Messegelände bespielt. Insgesamt neun mFUND-Projekte – VLUID, Ac-DatEP, KLIPS, SATURN, EDDY, DaRkSeit, DEUS_SmartAir, SmueR und MoMo – präsentierten sich am Stand des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), weitere Mitarbeiter*innen aus mFUND-Projekten waren an anderen Ständen und auf Panels vertreten.
„Die polisMOBILITY war für uns fast wie ein Klassentreffen. Als mFUND-Begleitforschung haben wir online und telefonisch häufig Kontakt zu den Projektvertreter*innen. Auf der Messe haben wir viele davon endlich mal persönlich getroffen und noch mehr Interessierte zum Förderprogramm beraten. Das war sehr wertvoll für unsere Netzwerkpflege.“ – Lena Rickenberg, Projektleiterin mFUND-Begleitforschung Move Mobility, iRights.Lab
Als Best Practice für Kommunen hat Stefan Krampel am ersten Messetag das Projekt SATURN auf der activeSTAGE vorgestellt. Darin wurde eine Lösung für einen nachhaltigeren Umlandverkehr entwickelt. Während der Verkehr in Großstädten und auf Autobahnen bereits aktiv gesteuert wird, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, fehlt es in Umlandkommunen an Daten für Leit- und Informationssysteme. In den Piloträumen München-Oberland, Stuttgart und Frankfurt RheinMain werden daher systematisch Verkehrsdaten erhoben, um ein strategisches Routing für das Umland zu entwickeln.
Mit auf der Bühne war Michaela Grahl, die die prämierte Initiative für sichere Straßen vorstellte. Deren präventive Verkehrssicherheitsarbeit baut auf den Ergebnissen der abgeschlossenen mFUND-Projekte FeGiS und FeGiS+ auf.

Foto: Emmett; CC-BY-SA 4.0
Auf der citySTAGE haben am zweiten Messetag Nils Handschuh und Sinem Atilgan ihr mFUND-Projekt Ac-DatEP vorgestellt, mit dem sie verschiedene Datenquellen – oder auch „Datenpfützen“, wie sie es ausdrückten – aus der Verwaltung zusammengeführt und diese der Stadt Aachen für ihr Open-Data-Portal zur Verfügung gestellt haben. Daraus speist sich unter anderem das Mobilitätsdashboard Aachen (Emmett berichtete), das auch am großen Stand der Stadt Aachen zu sehen war.
Auf derselben Bühne stellte später das Team von DEUS_SmartAir sein umfassendes Messnetz für Luftqualität vor und erklärte, wie die damit erhobenen Daten Städten bei der Verkehrs- und Stadtplanung helfen können. Ein entsprechender Sensor konnte am Stand des BMDV unter die Lupe genommen werden.
Es zog viele Besucher*innen an den Stand des BMDV: Gleich am ersten Tag kam eine Delegation des Deutschen Städtetages mit 25 Teilnehmer*innen vorbei. Bärbel Demuth und Alisa Lorenz vom mFUND-Projekt VLUID erklärten ihnen, wie sie eine nahende Großbaustelle in der Stadt Wetzlar und die daraus resultierenden Einschränkungen für den Verkehr steuern und abfangen wollen. Später wurde 20 Besucherinnen des Netzwerkes Women in Mobility am Stand das mFUND-Netzwerk der Women for Datadriven Mobility vorgestellt.
Am zweiten Messetag gab es Besuch aus Berlin: Rudolf Boll, Leiter des Referats DP 24 (Förderinitiativen, Dateninnovationen, mFUND), und seine Stellvertreterin Astrid Ullwer nahmen sich viel Zeit, um mit den mFUND-Projektmitarbeiter*innen am Stand zu sprechen, die Demonstratoren auszuprobieren und neue Eindrücke auf der Messe zu sammeln.

Foto: polisMOBILITY
Auf der polisMOBILITY gab es erwartbar viele Fürsprecher*innen und Begeisterte für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft. Aber wie blicken Bürger*innen außerhalb des Messegeländes auf das Thema? Die Veranstalter*innen haben mitgedacht: Von Freitagabend bis zum Ende des Pfingstmontags schlug in der Kölner Innenstadt das polisMOBILITY camp seine Zelte auf. Es gab Mikromobilität zum Ausprobieren, Workshops und Mitmachangebote, Musik und Unterhaltung. Besonderes Highlight: ein Mobility-Science-Slam mit Präsentationen zum autonomen Fahren und Zugverspätungen durch Signalstörungen.

Foto: polisMOBILITY

Foto: polisMOBILITY